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Zunächst die Bitte: Lassen Sie sich bitte nicht von dem Begriff „Parasiten" abschrecken, sie sind zum größten Teil igelspezifisch und sie werden in der Igelberatungsstelle problemlos behandelt und entfernt. Die Parasiten des Igels teilen sich ein in Innen- und Außenparasiten (Endo-Ektoparasiten).https://www.igelschutz-do.de/unser-igel/parasiten#sigProIdccc82aac6c
Zu den Außenparasiten zählen hauptsächlich:
- Flöhe
- Zecken
- Fliegeneier
- Maden
- Milben
Fliegeneier und Maden
Besonders in der warmen Jahreszeit werden sie von Fliegen auf den Körper des Tieres abgelegt. Auch bei geschwächten Igeln ohne erkennbare Verletzungen, bevorzugt jedoch auf Wunden jeglicher Art. Das Aussehen erinnert an kleine zusammengeklebte Reiskörner (Eierverbund). Je nach Witterung, bei Wärme zwischen 8 Stunden und 3 Tagen, schlüpfen aus diesen Eiern kleinste Maden, (je nach Befall zu Hunderten/ Tausenden) die sich in Wunden und durch die Haut fressen, die in alle Körperöffnungen eindringen und den Igel bei lebendigem Leibe von außen und innen auffressen.
Deshalb ist Eile geboten sobald ein Fliegeneier- und/ oder Madenbefall besteht. Häufig sind Maden auch nicht erkennbar, weil sie sich in den Körper oder die Wunde hineingefressen haben, zudem sind sie lichtscheu. Deshalb bei Wunden, sehr schwachen Tieren oder bei Verwesungsgeruch an Maden denken und entsprechend schnell reagieren. Alle Maden müssen gefunden werden. Absuchen der Eier und Maden. Aus tiefen Wunden oder Ohren lassen sie sich mit Dectomaxlösung oder Wasserstoffperoxyd hervorlocken. Mit einer Zahnbürste lassen sich Fliegeneier gut aus dem Haarkleid und dem Stachelbalg entfernen.
Flöhe
Hierbei handelt es sich normalerweise um Igelflöhe. Der Befall kann gering bis massenhaft sein, selbst bei kleinen Igeln. Der Gesundheitszustand oder das Geschlecht spielen dabei keine Rolle. Bevorzugt halten sich die Flöhe im behaarten Körperteil auf. Behandlung mit Flohspray ist dem Puder vorzuziehen, da Puder zum Teil am Körper des Igels haften bleibt, er also gebadet werden müsste, was Stress bedeutet, oder ein Teil vom Puder fällt vom Igel ab und wird durch Kontakt mit den Füßen oral aufgenommen. Bei Verwendung mit Spray Kopf frei lassen.
Zecken
Hier handelt es sich vorwiegend um die Igelzecken (Schildzecken), die sich vorrangig an die behaarten weichen Körperteile des Igels in die Haut bohren. Zecken legen ihre Eier (800 bis 1000) auf den Köper des Igels ab, so dass alle Entwicklungsstadien der Zecken zu finden sind. Bei einem Massenbefall kann es beim Igel zur Blutarmut (Anämie) kommen die zur allgemeinen Schwäche und auch zum Tode führen kann
Milben
Hier unterscheidet man Haarbalgmilbe, Nagemilbe und Grabemilbe. Die Haarbalgmilbe parasitisiert an den Talgdrüsen des Haarbalges und führt zu kahlen Hautstellen. Die Nagemilbe sitzt auf der Haut des Igels und ernährt sich von den Hautschuppen. Sie siedeln sich vorwiegend im Gesichts- und Schwanzbereich an. Sie sehen aus wie kleine weiße Sandkörner die sich aber, näher betrachtet, bewegen. Bei starkem Befall führt es zur borkigen und entzündlichen Hautveränderungen. Die Grabemilbe bohren sich unter die Haut und verursachen dort entzündliche Reaktionen mit Juckreiz, Krustenbildung, Ekzeme. Alle Milben sind igelspezifisch, die Therapie erfolgt durch Spezialbäder.
Zu den Innenparasiten zählen:
- Lungenwürmer
- Lungenhaar- und Darmhaarwürmer
- Bandwürmer
- Brachylaemus (Darmsaugwurm)
- Kokzidien
Lungenwürmer
werden durch Schnecken übertragen. Symptome sind trockener Husten, Röcheln, rasselnde Atemgeräusche, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Atemnot.
Lungenhaarwürmer
werden vermutlich durch Regenwürmer übertragen. Symptome sind Husten, Röcheln, rasselnde Atemgeräusche, bei starkem Befall Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, .
Darmhaarwurm
verursacht Durchfall, zum Teil schleimig und/oder mit Blutbeimengung, Appetitlosigkeit, Darmentzündungen und Anämie.
Bandwürmer
führen zur Abmagerung trotz guter Nahrungsaufnahme.
Brachylaemus (Darmsaugwurm)
kommt in unseren Gegenden selten vor, er verursacht blutige Durchfälle, Darmentzündungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Unruhe.
Kokzidien
sind Darmparasiten, die meist grünen, dünnbreiigen Kot verursachen.
Anzeichen für den Befall können Appetitlosigkeit, Unruhe und Gewichtsabnahme sein.
Ob der Befall mit Kokzidien zu Lähmungen der Hinterbeine führt ist nicht genau geklärt, es wurde aber des öfteren in diesem Zusammenhang beobachtet.
Eine Behandlung ist unbedingt erforderlich.
Eine Übertragung kann bereits von dem Muttertier auf die Säuglinge erfolgen.
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Kontakt- oder Schmierinfektion
z.B. Tier-Futterstellen, ungenügende Reinigung von Tiergehegen.
Aus diesem Grund ist eine peinliche Hygiene zu beachten.