Besondere Vorsicht ist geboten beim Finden von Nestern mit Igelsäuglingen oder Babys, die sich in der Nähe eines Nestes bewegen. Hier muss mindestens 3–4 Stunden der Ort verlassen werden, damit die Igelmutter zurückkehren kann. Bei jeglicher Störung wird die Igelmutter nicht zurückkommen, um ihre Jungen nicht zu gefährden. Kehrt die Mutter nicht zurück oder fühlen sich die Kleinen bereits kühl an oder rufen nach der Mutter (wie Vogelgezwitscher), müssen die Kleinen in Obhut genommen werden. Rat und Hilfe unter Tel. (0231) 17 55 55
Igelnest
Sie müssen jedoch sofort fachkundigen Igelpflegern übergeben werden, da die Versorgung von Säuglingen und Neugeborenen sehr aufwändig und kompliziert ist. Bei nicht sachgerechter Betreuung ist ein schneller Tod die Folge!
Die Kleinen sollten bei der Aufnahme sofort in eine Kiste oder ein Körbchen auf eine handwarme mit einem Tuch abgedeckte Wärmflasche gelegt werden. Die Kleinen werden nochmals mit einem leichten Tuch abgedeckt, um Zugluft zu vermeiden und die Nestwärme zu halten.
Da nicht bekannt ist, wie lange die Igelbabys ohne Mutter waren, kann es sein, dass die Urinblase der Kleinen gefüllt ist, was Unbehagen oder auch Schmerzen verursachen kann. Ferner kann es dazu führen, dass die Babys bei der Fütterung unruhig sind oder gar die Nahrungsaufnahme verweigern. Deshalb sollte ein „Toiletting“ bereits vor der ersten Fütterung gemacht werden (siehe weiter unten).
Als Erstversorgung kann zunächst mit einer kleinen Spritze ohne Nadel tröpfchenweise warmer Fencheltee ins Mäulchen gegeben werden. Dazu dreht man den Säugling leicht auf den Rücken. Danach ist eine adäquate Ersatznahrung erforderlich. Am besten hat sich das Esbilac Instant (beim Tierarzt erhältlich) mit warmem Fencheltee angerührt (Verhältnis 1 Teil Esbilac, 2 Teile Tee) bewährt. Die Fütterung erfolgt je nach Alter und Verfassung der Säuglinge alle 3–4 Stunden tagsüber, in der Nacht alle 4–5 Stunden. Haferreisschleim, Griesbrei oder Nahrung für Menschensäuglinge ist ungeeignet wie auch die Zugaben von Traubenzucker oder Honig (Durchfall).
Nach jeder Mahlzeit ist ein „Toiletting“ unbedingt erforderlich! Ein Vorgang, den normalerweise die Igelmutter übernimmt, indem sie mit der Zunge den Genitalbereich beleckt. Man streicht ganz leicht mit einem eingefetteten Finger in schnellen Bewegungen über den Genitalbereich, bis das Baby Urin und evtl. Kot absetzt. Nach dem Toiletting den Genitalbereich säubern und leicht einfetten, um ein Wundsein zu vermeiden. Der normale Milchstuhlgang hat eine etwas körnige Konsistenz und ein türkisfarbenes Aussehen. Ob der Igelsäugling genügend Nahrung aufnimmt, ist nur durch morgendliches und abendliches Wiegen zu erkennen.
Ein tägliches Protokoll über die aufgenommene Nahrungsmenge pro Mahlzeit sowie die Gewichtsangabe ist dringend erforderlich. Sobald die Zähne durchtreten ist es wichtig, die Kleinen langsam auf feste Nahrung umzustellen. Auch hier muss behutsam vorgegangen werden, um eine Ernährungsstörung zu vermeiden. Igelbabys können und sollten bis zu einer gewissen Größe, ca. 350 Gramm, zusammenbleiben.
Bei großen Gewichtsunterschieden und/oder Beißereien sind die Tiere zunächst paarweise zu trennen.
Merke
Bei Durchfall, Gewichtsabnahme oder Gewichtsstagnation sollten Sie nicht lange auf professionelle Hilfe warten, hier zählt jede Stunde. Telefon (0231) 17 55 55.
Hallerey 39 (Tierschutzzentrum)
44149 Dortmund-Dorstfeld
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igelschutz-dortmund@web.de
Liebe Igelfinder, die Beratungsstelle ist ab 2. September 2024 wieder…
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Lieber Igelfinder und Igelfinderinnen
Die Beratungsstelle ist ab 1. September wie gewohnt montags, mittwochs und freitags von 17:30 bis 19:30 geöffnet.
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